Selbstverständnis und Grundgedanken

Menschen mit Behinderung haben die gleichen Bedürfnisse nach Freundschaft, Partnerschaft, Sexualität und Familie wie die meisten Menschen. Aufgrund ihrer persönlichen Lebenssituation ist es jedoch für sie oft schwieriger, Kontakte oder eine Partnerschaft aufzubauen. Oft ist dies nur im näheren Umfeld möglich z.B. innerhalb der Einrichtung oder Werkstatt.

Viele Menschen mit Behinderung zeigen – auch mangels Erfahrung – Hilflosigkeit im Bereich der eigenen Beziehungskompetenz. Sie haben unklare oder eher unrealistische Vorstellungen über Partnerschaft. Unterstützung und Assistenz in diesem Bereich sind daher sinnvoll und inzwischen auch häufig Teil der Konzeption von Einrichtungen. Sie werden aber eher selten offen(siv) angeboten.

Der allgegenwärtige Inklusionsgedanke scheint zunächst dem exklusiven Angebot einer speziellen Kontaktbörse für Menschen mit Behinderung entgegenzustehen. Bei der genaueren Betrachtung der aktuellen Situation dieses Personenkreises bezüglich Freundschaft und Partnerschaft sind jedoch noch weitere besondere Aspekte zu bedenken: Die selbstständige Suche in einem „nicht-behinderten Umfeld“ bzw. in einem „Umfeld außerhalb der persönlichen Lebenswelt“ ist für viele Menschen mit Behinderung ein Wunsch. Leider gelingt das nur selten. Dies führt zu Enttäuschungen und ist häufig mit einer erneuten und zusätzlichen Abwertung der eigenen Person verbunden.

Angebote der üblichen Partnervermittlungen sowohl für Menschen ohne Behinderung, aber auch vorhandene Spartenangebote OHNE persönlichen Kontakt (geschützte Vermittlung), die auf dem Markt existieren, werden den speziellen Anforderungen nicht gerecht. Neben der Frustration sind sie häufig noch mit hohen Kosten verbunden. herzenssache.net widerspricht also keineswegs dem Inklusionsgedanken – im Gegenteil: Sie stellt eine „Brücke“ zur Verwirklichung der Ansprüche von Menschen mit Behinderung gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention dar. In Artikel 23 – „Achtung der Wohnung und Familie“, wird gefordert, wirksame und geeignete Maßnahmen zur Beseitigung von Diskriminierungen von Menschen mit Behinderung in diesem Bereich einzuleiten.

„Artikel 5 – Gleichberechtigung und Nichtdiskriminierung“ erläutert, dass „besondere Maßnahmen, die zur (…) Herbeiführung der tatsächlichen Gleichberechtigung von Menschen mit Behinderung erforderlich sind“, nicht als Diskriminierung im Sinne des Übereinkommens gelten. herzenssache.net stellt eine solche besondere Maßnahme dar, die den bestehenden Diskriminierungen von Menschen mit Behinderung im Bereich Partnerschaft aktiv entgegenwirkt.

herzenssache.net ist eine geschützte Vermittlung. Das bedeutet, dass die Voraussetzung für eine Aufnahme in die Datenbank der persönliche Kontakt zu einem Mitarbeiter von herzenssache.net ist. Dieser nimmt die Daten in ein Profil und somit in die Datenbank auf und vermittelt daraufhin passende Kontaktvorschläge. Ein selbständiges Agieren in der Datenbank, im Stil von Social Media wie z.B. Facebook, ist nicht möglich. Das soll Missbrauch und unseriöse Angebote verhindern. Die selbständige Nutzung der Datenbank durch Ihre Kunden ist möglich und gewünscht – die Kontaktaufnahme erfolgt dann über Sie als Vermittler.